... und einige Jährchen Geheimdienst

Daß Heinrich Lummer ein Hans Dampf in allen Gassen ist, hat der Unions-Rechtsaußen nicht erst mit seinen Intimkontakten zum PKK-Chef Abdullah Öcalan bewiesen. Auch seine Tätigkeiten für den Bundesnachrichtendienst Anfang der sechziger Jahre kamen bereits 1990 vor einem Berliner Untersuchungsausschuß zur Sprache. Jetzt aber erzählte der ehemalige Mauerstadt-Innensenator erstmals öffentlich, was er denn im Dienste der Pullacher Behörde so ausspioniert hat. "Ich habe in der Zeit des Kalten Krieges für den BND Flüchtlinge aus dem Osten vernommen. Im Aufnahmelager Marienfelde habe ich mit ihnen gesprochen und dabei versucht, Auskünfte über die militärische Lage im Osten zu bekommen", sagte Lummer der Berliner Zeitung. Richtig clever war der alte Haudegen: "Wenn ein geflohener Bäckermeister erzählte, er hat 5 000 Schrippen an die russische Kaserne geliefert, dann konnte man daraus auf die Truppenstärke schließen." Warum er das alles so offenherzig berichtet? Ganz einfach. Der Bundestagsabgeordnete will seinen Job nach den nächsten Wahlen an den Nagel hängen und deutsche Kunstgeschichte studieren. Also braucht er Geld. Und nun fragt sich der Unionspolitiker, ob ihm nicht für seine Arbeit beim BND eine Rente zustehe. Schließlich sei er damals nach dem Bundesangestelltentarif BAT 3 bezahlt worden.