Verbrannte Autos

1 500 Linksradikale wollten am 3. Oktober in Stuttgart "den nationalen Konsens sprengen". Und die PDS organisierte wie jedes Jahr ihre Einheizfeiern gegen die offiziellen Einheitsfeiern der Bundesregierung. So richtig eingeheizt haben am vergangenen 3. Oktober aber nur die Autonomen in Berlin. Zuerst lieferten sie sich in der Nacht zum Freitag eine Straßenschlacht mit der Polizei an den Hackeschen Höfen, zerkloppten 18 neue Opels bei einem Autohändler in Kreuzberg und zündeten hier und da noch Autos, Bagger und Barrikaden an. Am Abend des deutschen Jubeltages rebellierten dann rund 200 Autonome im Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Sie plünderten einen Kaiser's Supermarkt und setzten ihn schließlich in Brand. Es blieb nicht viel übrig. Ähnlich heiß wurde es zahlreichen Autos, die rund um Kaiser's als Barrikade herhalten mußten. Dem Luxusrestaurant "Rosenbaum" wurden - nicht zum ersten Mal - die Scheiben eingeworfen. Die aufgebrachten Köche rannten zwar den Tätern hinterher, konnten sie aber nicht fassen. Der Geschäftsführer, völlig mit den Nerven fertig ("Die Versicherung hat gekündigt"), argumentierte gegenüber autonom aussehenden Anwohnern: "Laßt mich doch meine Geschäfte machen, und ihr macht eure", stieß aber auf wenig Verständnis. Dann wurde noch die ein oder andere teure Limousine eingedrückt, ein paar Straßensperren errichtet, und irgendwann war der Spuk auch schon wieder vorbei. Die Polizei wuselte ziemlich ratlos durch die Gegend und nahm willkürlich ein paar Fußgänger fest, für die Statistik.