Frontsoldat Stoiber

Es gibt noch eine "Kontinuität des Erinnerns und Mahnens an dunkle Zeiten" in Deutschland. Sagt der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Und zum Beweis der Richtigkeit seiner Behauptung sagte er es nicht irgendwem, sondern den Mitgliedern der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger des Eisernen Kreuzes. Keiner ist darunter, den nicht der Führer selbst für die höchste Auszeichnung des Dritten Reiches ausgewählt hätte. Heute widmet sich die Elite des Vernichtungskrieges in den Worten Stoibers "der Pflege des Ansehens und der Ehre der hochdekorierten Frontsoldaten". Rund zweihundert der vorbildlichen Kämpfer für den Rassegedanken wollen sich in diesem Jahr in dem Video-Enthusiasten wohlbekannten unterfränkischen Flecken Hammelburg treffen. Stoiber freut sich, daß das Treffen "nach vielen Jahren wieder in Bayern" stattfindet. Die Bundeswehr stellt eigens zwei deutsche Recken ab, die bei der Kranzniederlegung den Ehrenposten geben sollen. Alles in Ordnung, findet Stoiber in einem Grußwort im Kampfblatt Das Ritterkreuz, schließlich steht die Ordensgemeinschaft fest "auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung". Womit mal wieder einer was schönes über die freiheitlich-demokratische Grundordnung gesagt hätte.