»Spekulative Attacken«

Der malaysische Ministerpräsident Mahathir bin Mohamad weiß genau, wer die Krise an den Finanzmärkten seines Landes verursacht hat: die Juden. Der offiziellen Nachrichtenagentur Bernama erklärte Mahathir am 9. Oktober, die Juden hätten bereits die Palästinenser ihrer gesamten Habe beraubt und, weil ihnen selbiges in Malaysia nicht gelungen sei, würden sie durch "spekulative Attacken" versuchen, die Wirtschaft des südostasiatischen Staates zu schädigen. Die Börsen Malaysias verzeichneten seit dem 2. Juli Einbußen von 23 Prozent. Eine Situation, die auch den deutschen Außenminister Klaus Kinkel (FDP) beunruhigt. In Anschluß an eine Begegnung mit seinem malaysischen Amtskollegen äußerte er, die Weltwirtschaft dürfe sich nicht auf Kosten kleinerer Nationen entwickeln. Ferner vereinbarten die Außenminister einen Tag nach den antisemitischen Ausfällen Mahathirs, künftig auf den Gebieten Hochtechnologie, Wissenschaft und der Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe enger zusammenzuarbeiten.