Kommunisten-Erpressung gelungen

Nach einer Woche voller Wirren und Verhandlungen stellte Italiens Ministerpräsident Prodi am Donnerstag vergangener Woche im Parlament die Vertrauensfrage - und wurde mit 319 gegen 285 Stimmen im Amt bestätigt. Der Chef der die Regierung tolerierenden Rifondazione Comunista, Fausto Bertinotti, sicherte Prodi umgehend die "Loyalität" der Neo-Kommunisten zu. Vor zwei Wochen hatte Rifondazione im Verlauf der Parlamentsdebatte über den Haushaltsentwurf 1998 die Tolerierung ausgesetzt, war aber schon einige Tage später wieder auf das regierende Ulivo-Bündnis zugegangen, ohne für dieses Entgegenkommen größere politische Zugeständnisse zu erhalten.

Die italienische Regierung kündigte - mit Blick auf Frankreich - an, im Januar 2001 die 35-Stunden-Woche gesetzlich einführen zu wollen, was von der rechten Opposition gleich als Linksruck gewertet wurde: Die Kommunisten hätten Prodi nun "in der Hand", ließ der Führer des rechten Parteienbündnisses "Pol der Freiheit", Silvio Berlusconi, umgehend verkünden.