Arbeitsmigranten unerwünscht

Mit Hausdurchsuchungen und Straßenkontrollen im gesamten Land gehen die Sicherheitskräfte in Saudi-Arabien seit der vergangenen Woche auf die Hatz nach ausländischen Arbeitskräften ohne Aufenthaltsstatus. Bis zum 17. Oktober hatte die Regierung den "Illegalen" zuvor eine Frist gesetzt, das Land zu verlassen, was eine regelrechte Massenflucht verursachte. Denn wer bis zu dem festgesetzten Termin kein Ausreise-Visum ergattert hat, dem drohen sechs Monate Knast und eine Geldstrafe von knapp 45 000 Mark. Prinz Naif bin Abdul Aziz, saudi-arabischer Innenminister, kündigte an, diese Bestrafungen ohne Einschränkung anzuwenden, nach den Razzien der vergangenen Woche sollen die Gefangenenlager bereits überfüllt sein. Immerhin leben rund 4,3 Millionen Arbeitsmigranten in dem Königreich, vermutlich ein Sechstel davon ohne Aufenthaltspapiere. Die saudi-arabische Regierung veranstaltet bereits seit 1995 solche Menschenjagden.