Streiks und Bomben in Griechenland

Der Zusammenschluß griechischer Gewerkschaften hat zu einem Generalstreik aufgerufen. Vom 23. auf den 24. Oktober standen für 24 Stunden alle öffentlichen Verkehrsmittel still. Ebenso streikten Arbeiter der Elektrizitätswerke, der Telekommunikationsgesellschaft und der Banken. Sie fordern die Einführung der 35-Stunden-Woche, die stärkere Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze und protestierten gegen Steuererhöhungen. In den ländlichen Gebieten blockierten Bauern mit Traktoren die Straßen, um gegen die von der Regierung beschlossene Gebietsreform zu protestieren. Vom 27. Oktober bis 7. November planen auch die bei der staatlichen Krankenversicherung angestellten Ärzte einen panhellenischen Streik für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen.
Indes sind in der vergangenen Woche in Athen zwei Bombenanschläge verübt worden. Zu dem Sprengstoffanschlag am 23. Oktober auf das Deutsche Archäologische Institut, bei dem niemand verletzt wurde, bekannte sich mittlerweile die anarchistische Untergrundorganisation Antiexusiastiki Pali (etwa: Anti-Macht-Kampf); sie wollte damit an die Stammheimer Toten und an Christos Kassimi erinnern, der 1977 bei einem Angriff auf die AEG-Niederlassung in Athen von der Polizei erschossen wurde. Vier Tage zuvor hatte es eine andere anarchistische Organisation namens Internationalistischer Revolutionärer Kampf in den Büros der Fluglinie Alitalia krachen lassen - wegen der Repression in Italien gegen anarchistische Gruppen und Einzelpersonen. Auch dabei entstand nur geringer Sachschaden.