Deutsche Minderheit in Slowenien ist tot

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist sauer auf Slowenien. Dort soll es eine deutschsprachige Minderheit geben, in der die Rechtsaußenpartei offenbar ein Mobilisierungspotential vermutet. Immerhin hätten sich bei einer Volkszählung im Jahre 1991 ganze 1 544 Bewohner des ehemals zu Jugoslawien gehörenden Landes als Deutsche bezeichnet. 5 205 weitere seien "Steierer" und 74 835 Personen meinten, sie seien "nicht zum Slowenentum gehörig". Die FPÖ will von Slowenien jetzt die offizielle Anerkennung der "Altösterreicher" und der "deutschsprachigen Gottscheer Volksgruppe" erwirken - unter Hinweis auf die "bestens geschützte slowenische Minderheit in Österreich". Die Regierung in Ljubljana ist von der Wiener Politik nicht sehr begeistert, und so entgegnete Außenminister Frlec, "eine deutschsprachige Minderheit in Slowenien kenne ich nicht". Endgültig auf die Palme brachte die deutschtümelnden FPÖ-Politiker eine Karikatur in der slowenischen Tageszeitung Vecer. Diese zeigte mehrere Grabsteine mit der Aufschrift "Hier ruht die deutschsprachige Minderheit".