Fatale falsche Fehler

Rußlands Präsident Boris Jelzin nannte die Oktober-Revolution von 1917 zu ihrem 80. Jahrestag einen "fatalen historischen Fehler". Ausgehend davon, müsse man aber versuchen, eine Brücke in die Zukunft zu schlagen. So heißt der 7. November (nach dem alten russischen Kalender der 25. Oktober) in seinem Lande nur mehr "Tag der Eintracht und Versöhnung". Für jene, die am vergangenen Freitag der Revolution gedachten, ist die Revolution nicht Fehler, sondern Zukunftsmusik. Nach offiziellen Berichten waren es 20 000, nach eigenen Angaben zwischen 200 000 und 300 000 Menschen, die Sowjetfähnchen sowie Plakate Lenins und Stalins schwenkend in Moskau dem KP-Chef Gennadij Sjuganow lauschten, als dieser verkündete: "Rußland wird groß und sozialistisch sein." Für das Londoner Auktionshaus Sotheby's bedeutet die Oktober-Revolution vor allem Kohle. Eine fünf Tonnen wiegende Statue Lenins brachte man passend zum Jahrestag unter den Hammer. Erwarteter Versteigerungspreis: Umgerechnet mehr als 50 000 Mark.