Fernöstliches Personalchaos

Nach den Börsenkursen purzeln in Asien nun auch Köpfe. So mußte Thailands Ministerpräsident Chaovalit Yongchaiyut seinen Hut nehmen, nachdem ihm zuvor das gesamte Kabinett davongerannt war. Am vergangenen Sonnabend wurde er durch den bisherigen Oppositionsführer Chuan Leekpai ersetzt.

Keineswegs besser ergeht es Kim Young-sam, dem Präsidenten Südkoreas. Zwar bleibt er noch bis Jahresende im Amt, doch nachdem ein Teil seiner Gefolgschaft die Partei verließ, um unter der Führung von Rhee In-je eine neue Organisation ins Leben zu rufen, mußte auch Kim gehen. Der Staatschef verließ die eigene Partei, die sich nun ebenfalls einen neuen Namen gegeben hat, um ihre Wahlchancen für den Urnengang am 14. Dezember zu verbessern. Als aussichtsreichster Kandidat gilt aber nach wie vor der Oppositionspolitiker Kim Dae-jung.

In Indonesien hat die "asiatische Grippe" inzwischen die Schließung mehrerer Banken nach sich gezogen - gegen den ausdrücklichen Protest der Familie von Staatsoberhaupt Suharto, der ein Teil dieser Geldinstitute gehörte. Präsidentensohn Bambang Trihatmodjo will den Finanzminister und den Notenbankchef des Landes wegen dieser Maßnahme, die als wichtige Voraussetzung für ein bis zu 50 Milliarden Mark umfassendes Hilfspaket des Internationalen Währungsfonds gilt, verklagen. Bisher hatte die Suharto-Familie bei ihren Finanzgeschäften freie Hand und zählt somit nicht ohne Grund zu den reichsten der Welt.