Vorwürfe gegen Frankreich

Der ehemalige Präsident von Kongo (Brazzaville) hat angekündigt, er werde den französischen Mineralölkonzern Elf-Aquitaine verklagen. Laut Pascal Lissouba hat sich das Unternehmen "Akten des Terrorismus, der mutwilligen Zerstörung und des Totschlags" schuldig gemacht. Der ehemalige Staatsbetrieb habe den Putsch gegen Lissouba unterstützt, weil dessen Konkurrent Sassou-Nguesso Elf attraktivere Angebote zur Ausbeutung der Ölvorkommen gemacht hatte.

Zudem gibt es auch Kritik an der Rolle Frankreichs im Bürgerkrieg im zentralafrikanischen Ruanda. Wie der ruandische Verteidigungsminister Kagame gegenüber der französischen Tageszeitung Le Figaro behauptet, sei eine Delegation der Tutsi-Rebellen 1992 nach Paris eingeladen worden. Dort habe man versucht, die aus dem nördlichen Nachbarland Uganda operierenden Tutsi vom Kampf gegen die Regierung des 1973 an die Macht geputschten Präsidenten Habyarimana abzubringen. Bis 1994, als nach dem Tod Habyarimanas bei einem Flugzeugabsturz der Bürgerkrieg in Ruanda ausbrach, gab es weitere Kontakte zwischen der Regierung in Paris und den Rebellen. Während der Kämpfe des Jahres 1994 intervenierten französische Truppen und besetzten im Südwesten des Landes mehrere "Schutzzonen".