Immortal Soul

Wüstes Lärmen aus dem Hobbykeller, Hämmern auf leeren Eimern und gegen die Wände, fallender Schrott und mißbrauchte Elektrogeräte - so hörten sich die Platten der Swell Maps an, einer der besten Punkgruppen aller Zeiten. Aus dem köstlichen Krach schälten sich Songs, einige von ihnen werden unvergessen bleiben: "Read About Seymour", "Midget Submarines" und "Let«s Build a Car". Die Mitglieder der anarchischen Band traten später mit ganz anderer Musik hervor: Nikki Sudden mit eigenwilligem Folk, Jowe Head montierte u.a. aus Radiogeräuschen und merkwürdigen Cover-Versionen seine wunderbare Platte "The Pincer Movement". Suddens Bruder Epic Soundtracks trommelte bei den Red Crayola und These Immortal Souls; er veröffentlichte drei Solo-LPs. Die aktuelle Ausgabe der Spex teilt mit, daß Epic Soundtracks (eigentlich Paul Godley) am 22. November des vergangenen Jahres in seiner Londoner Wohnung tot aufgefunden wurde. Gerüchten zufolge sei er "an einer Überdosis Antidepressiva" verstorben. Der Musiker wurde 37 Jahre alt.

Erst jetzt fällt uns auf, wie unglaublich jung die Swell Maps zu ihrer Zeit - Ende der Siebziger - waren. Und wie unglaublich alt wir sind, die wir schon damals so alt wie die Swell Maps waren. - Aber kein Alter zum Sterben; abgesehen davon, daß man dazu nie zu jung ist.