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Bis zur Bundestagswahl im September soll kein Castor mehr ins Zwischenlager nach Gorleben rollen. Mit diesem Beschluß wollen die Parteien den Wahlkampf vom Konfliktpotential der Atomtransporte freihalten. Beruhigend. Doch haben Sie auch das Kleingedruckte gelesen? Nach Gorleben hat es immer geheißen. Doch die Bundesrepublik ist ein großes Land, sie verfügt noch über ein weiteres Zwischenlager. Und das liegt im nordrhein-westfälischen Ahaus. Dorthin sollen schon im März sechs Castor-Behälter mit Atommüll aus den Kraftwerken Gundremmingen (Bayern) und Neckarwestheim (Baden-Württemberg) rollen, berichtet der Spiegel, der seine Informationen aus dem Terminkalender von Landesinnenminister Franz-Josef Kniola (SPD) hat. Auf den Transport wird sich auch Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (ebenfalls SPD) freuen, der dann seine energiepolitischen Differenzen mit dem grünen Koalitionspartner endlich offensiv austragen kann.