arbeitet seit 1976 als Rundfunkreporter beim Bayerischen Rundfunk

Wo waren Sie, als das Sparwasser-Tor fiel?

Es war abzusehen, daß die DDR-Elf einen Treffer erzielen würde, die westdeutschen Spieler waren zu weit aufgerückt und wollten nur "schön" spielen. Außerdem war das Tor schön herausgespielt und Jürgen Sparwasser schon vorher als Torschütze bekannt geworden.

Das Tor hat Hoeneß und Beckenbauer damals aufgerüttelt, es kam zum großen Krach und deswegen wurde die Mannschaft Weltmeister - durch einen Elfmeter im Endspiel. Es zeigte sich, daß frühe Turnier-Niederlagensehr heilsam wirken können.

Zwei Jahre später bin ich Fußballreporter geworden, ich habe ganz frech einen Brief an den Bayerischen Rundfunk geschrieben und erklärt, daß ich das mit links besser kann als die mit rechts. Dort erinnerte man sich wohl an mich, und ich konnte einige Probereportagen machen. Das geht so: Man fährt zu einem Spiel und überträgt die ersten zehn Minuten live, das wird dann im Funkhaus mitgeschnitten. Später muß man, wenn man für gut befunden wurde, weitere Probereportagen unter erschwerten Bedingungen machen, man wird z. B. von jemandem unterbrochen. Das Verfahren ist auch heute noch üblich, den meisten geht allerdings schon nach zwei Minuten der Saft aus.

Jetzt übertrage ich für alle Sender der ARD die Bundesligaspiele der Münchener. Mein Lieblingsverein ist allerdings der 1. FC Nürnberg - noch in der 2. Liga. Einen solchen Klub zu übertragen, ist von der Aussage nicht schwierig, nur bei der Stimme, da hört man's schon durch. Aber ich kann das natürlich vom Kopf her trennen - gefährlich wird es erst, wenn die gut spielen und gewinnen, aber das passiert ja nicht mehr so häufig. Vielleicht ändert sich das aber schon bald...?!!