Sudetendeutsche auf Erfolgskurs

Gleich einen doppelten Erfolg können die Vertriebenenverbände feiern. In beiden Gremien, die im Rahmen der deutsch-tschechischen Versöhnung geschaffen wurden, konnten sich wichtige Repräsentanten der Sudetendeutschen Landsmannschaften ihre Sitze sichern. Künftig werden die Hardliner Franz Neubauer, Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, und Fritz Wittmann, Präsident des Bundes der Vertriebenen, im Koordinierungsrat des deutsch-tschechischen Gesprächsforums vertreten sein. Trotz heftiger Proteste der tschechischen Sozialdemokraten gegen die Entsendung der erklärten Aussöhnungsgegner ist die Bundesregierung entschlossen, an dieser vergangene Woche getroffenen Entscheidung festzuhalten. Zuvor war der Versuch von Außenminister Klaus Kinkel, den CSU-Abgeordneten Wittmann als Vertreter in den wesentlich wichtigeren deutsch-tschechischen Zukunftsfonds zu schicken, gescheitert. Mit der Benennung der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Volker Gabert (SPD) und Herbert Werner (CDU) ist die Sudetendeutsche Landsmannschaft dennoch auch dort mit zwei von vier deutschen Abgesandten vertreten. Der vergangenes Jahr im Rahmen der deutsch-tschechischen Versöhnungsserklärung ins Leben gerufene Fonds soll vor allem Opfern des Nationalsozialismus zugute kommen.