Kabbah ist wieder da

Sierra Leones neuer Staatspräsident ist der alte: Ahmad Tejan Kabbah leitet seit Mitte vergangener Woche wieder die Amtsgeschäfte des westafrikanischen Staates. In der Hauptstadt Freetown feierten mehrere zehntausend Menschen die Wiederkehr des demokratisch gewählten Präsidenten, der nach dem Putsch eines Bündnisses aus Militärs und der Vereinigten Revolutionären Front (RUF) im Mai 1997 nach Conakry, der Hauptstadt des Nachbarstaates Guinea, geflüchtet war. Mit einem Militäreinsatz der westafrikanischen Eingreiftruppe Ecomog unter Führung der Truppen Nigerias vor knapp einem Monat war die Rückkehr Kabbahs, der als enger Vertrauter und Wunschkandidat von Nigerias Diktator Abacha gilt, erzwungen und Nigerias Dominanz in Westafrika weiter ausgebaut worden. Nach Augenzeugenberichten aus der vergangenen Woche haben sich die regulären Truppen Sierra Leones und die mit ihnen verbündeten RUF-Milizen mittlerweile aus allen größeren Städten zurückgezogen. Lediglich aus dem diamantenreichen Osten des Landes werden noch vereinzelte Gefechte gemeldet.