Nach einer am Wochenende veröffentlichten Meinungsumfrage wollen 52 Prozent der Nordiren bei dem Referendum am 22. Mai für das Friedensabkommen stimmen. Die in der irischen Sunday Independent veröffentlichte Umfrage zeigt aber auch, daß 32 Prozent der Stimmberechtigten noch unentschieden sind. Etwa 13 Prozent lehnen den Friedenspakt ab. Eine Mitte voriger Woche veröffentlichte Umfrage zeichnete hingegen ein positiveres Bild: Danach wollten noch 73 Prozent der Nordiren dem Abkommen zustimmen. Indes hat am Samstag in Belfast die führende Protestantenpartei der Ulster Unionisten (UUP) dem Friedensabkommen zugestimmt. Das Votum des kleinen Parteitags der UUP galt als entscheidend für die politische Zukunft des Parteivorsitzenden David Trimble. Mit der Zustimmung von 72 Prozent der 800 Delegierten scheint Trimble vorläufig über seine Gegner innerhalb der Partei gesiegt zu haben. Heftiger Widerstand kam von den rund 100 im Parteirat vertretenen Mitgliedern des extremistischen "Oranier-Ordens". Sie kritisieren vor allem die Kapitel des Abkommens, die paramilitärische Entwaffnung, die Freilassung von Gefangenen und die Polizeireform betreffen. Die katholisch-nationalistische Sinn Féin wird innerhalb der nächsten zwei Wochen über das Abkommen abstimmen.
