Nur noch kleinere Gefechte

Die Parteien des afghanischen Bürgerkriegs verständigten sich in der vergangenen Woche darauf, nur noch "kleinere Gefechte" gegeneinander zu führen. Für einen Waffenstillstand gab es aber offenbar keine Basis zwischen den verschiedenen islamistischen Fraktionen. So die Ergebnisse eines Treffens in Islamabad, der Hauptstadt des benachbarten Pakistan, dessen Ziel ein Ende der im Prinzip seit einem Putsch kommunistischer Armeeteile vor rund 20 Jahren währenden bewaffneten Auseinandersetzungen war. Insbesondere die USA hatten sich um die Begegnung zwischen den verschiedenen Kriegsparteien bemüht. Bill Richardson, US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, war dafür eigens nach Afghanistan gereist und mit den Führern der Taliban und der mit ihnen verfeindeten schiitischen Milizen zusammengekommen. Richardson war der höchste US-Gesandte, der das zentralasiatische Land seit dem Besuch des damaligen Außenministers Henry Kissinger im Jahre 1974 bereiste. "Präsident Clinton möchte Frieden", erklärte er den Milizenchefs und bekundete die Bereitschaft der USA, ihren Teil dazu beizutragen. Washington sympathisierte im Bürgerkrieg lange Zeit mit den islamistischen Taliban im Kampf gegen die von der Sowjetunion gestützte Regierung. Richardson betonte bei seiner Visite in Afghanistan allerdings, daß unter anderem der von den Taliban durchgesetzte Schleierzwang für Frauen den USA mißfalle.