Votum gegen Vermittlung

Überschattet von Kämpfen zwischen jugoslawischen Armee-Einheiten und Kosovo-Albanern in der serbischen Grenzregion zu Albanien, haben Ende letzter Woche mehr als 94 Prozent der rund sieben Millionen serbischen Stimmberechtigten gegen eine internationale Vermittlung im Kosovo-Konflikt gestimmt. Die nach Unabhängigkeit strebende albanische Bevölkerungsmehrheit in der südserbischen Provinz boykottierte das Referendum. Zu ersten Gefechten im Grenzgebiet war es vergangenen Donnerstag gekommen, als etwa 200 bewaffnete Albaner versucht hatten, nach Serbien zu gelangen. Unterschiedlichen Angaben zufolge sollen dabei zwischen 16 und 30 Menschen ums Leben gekommen sein. Der Generalstab der jugoslawischen Armee beschuldigte daraufhin die Regierung Albaniens, bei der Ausrüstung albanischer Terroristen mitzuwirken, was Tirana aber zurückwies. Auch am Sonntag soll es nach jugoslawischen Angaben erneut Angriffe von Kosovo-Albanern gegen serbische Truppen gegeben haben. Seit Mitte letzten Jahres kämpft eine "Unabhängige Befreiungsbewegung Kosova" bewaffnet für die Abspaltung des Kosovo von Serbien und erhält dabei angeblich Unterstützung aus Albanien. Ende März forderte die Bosnien-Kontaktgruppe Belgrad zu Verhandlungen über einen Autonomiestatus für die Provinz auf, die von den albanischen Vertretern wegen mangelnder internationaler Beteiligung jedoch immer wieder abgelehnt wurden. Am 29. April wollte die Gruppe in Rom über neue Sanktionen gegen die Regierung in Belgrad entscheiden.