Haft für FN-Skinheads

Am vergangenen Freitag verurteilte ein Pariser Strafgericht vier frühere Skinheads, die am 1. Mai 1995 am Rande der jährlichen Demonstration des rechtsextremen Front National (FN) den Marokkaner Brahim Bouarram in die Seine geworfen und dadurch ertränkt hatten. Der Haupttäter Michael Fréminet wurde zu acht Jahren, seine Mittäter zu jeweils fünf Jahren, vier davon auf Bewährung, verurteilt. Während des Prozesses wurden die Verbindungen des FN zu den Skinheads deutlich: Die vier waren mit einem Bus der Partei nach Paris angereist, und mindestens zwei von ihnen waren bereits für den FN-Ordnerdienst "Abteilung Schutz und Sicherheit" (DPS) tätig. Zwar hatte die DPS-Leitung im Mai 1995 der Polizei Hinweise über die vier Verdächtigten präsentiert, nicht aber ohne mindestens einen der Verurteilten vorher anzuweisen, "Mitgliedskarte und alle Dokumente der Partei zu vernichten".