Presserügen II

Mißbilligt und gerügt hat auch die FAZ, und zwar die Entscheidung der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung, die höchstdotierte deutschsprachige Literaturauszeichnung, den Georg Büchner-Preis, in diesem Jahr an die Autorin und Dramatikerin Elfried Jelinek zu vergeben. "Gewiß", so gibt auch Thomas Steinfeld zu, habe "die österreichische Schriftstellerin Verdienste", und sicherlich sei die Entscheidung "unanfechtbar", aber eben auch "unbehaglich" und insgesamt ein "trauriges Urteil zur Lage der deutschsprachigen Literatur". Als habe sich die Autorin das Patriarchat, den Antiziganismus, den Briefbombenterror eigens erfinden müssen, um provozieren und hassen zu können, liegen Jelineks "Provokationen" laut FAZ "keine Not, sondern ein Wille zugrunde".