Abschiebung in die Istanbuler Folterstube

Zum zweiten Mal innerhalb eines Vierteljahres soll der 38jährige Kurde Süleyman Yadirgi in die Türkei abgeschoben werden. Nach der ersten Abschiebung im März war der Menschenrechts-Aktivist aus dem Bonner Kurdistan-Zentrum noch am Flughafen in Istanbul festgenommen, eine Woche gefangengehalten, gefoltert und mit dem Tode bedroht worden. Nach seiner Freilassung tauchte Yadirgi unter, Mitte Mai konnte er nach Deutschland fliehen. Mit frischen Folterspuren wiegte er sich in dem Glauben, hierzulande Asyl finden zu können. Falsch gewiegt. Als er einen Asylfolgeantrag stellen wollte, wurde Yadirgi auf der Kölner Außenstelle des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge festgenommen. Seine Chancen, einer zweiten Abschiebung auf eben die Istanbuler Polizeistation zu entgehen, wo er schon einmal gefoltert wurde, sind schlecht, meint Albrecht Kieser von der Kölner "kein mensch ist illegal"-Gruppe: Ausländerbehörde und Bundesamt glauben den türkischen Behörden, die behaupten, Yadirgi sei keinerlei Verfolgung ausgesetzt.