»Kein Problem: Wir haben ja die Bombe«

Brahma Chellaney, Dozent für Sicherheitspolitik am Zentrum für Politwissenschaften in Delhi, hat sich vergangene Woche in Genf zu den indischen Atomtests geäußert. Eine militärische Bedrohung Indiens sei nicht von Pakistan, sondern von China ausgegangen, das Pakistan aufgerüstet habe, um Indien in Schach zu halten, zitiert ihn die NZZ. Indien brauche Atomwaffen daher nicht zur Abschreckung Pakistans, sondern zum Ausgleich des militärischen Ungleichgewichts mit China, das sich in den letzten Jahren verstärkt habe. Deshalb habe China auch vor ernsthaften Konsequenzen gewarnt, sollte Indien Trägersysteme mit atomaren Sprengköpfen bestücken.

Anhänger der wachsenden Antiatombewegung in Indien wurden mittlerweile von der hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP des Landesverrates bezichtigt. Fast täglich kommt es zu kleineren Demonstrationen, deren Inhalt ein von der NZZ beschriebenes Plakat auf den Punkt bringt: "Kein Brot, keine Elektrizität, keine Jobs - kein Problem: Wir haben ja die Bombe."