Clinton in China

Am Samstag wurde die Parade der Volksbefreiungsarmee auf dem Pekinger Tiananmen-Platz, dem Ort des Staatsmassakers von 1989, von US-Präsident Clinton und Chinas Staatschef Jiang Zemin abgenommen. Dann eine "sensationelle" Pressekonferenz: Clinton ruft zum Dialog mit dem Dalai Lama auf, Jiang Zemin gibt überraschend zu, daß über informelle Kanäle schon Kontakte zu jenem bestehen; der sei ein "ehrenwerter Mann", mit dem man diskutieren könne, wenn er Tibet als Teil Chinas betrachte. Clinton spricht die Menschenrechte an, und das alles wird sogar in der Glotze übertragen. Und endlich ist der Weg frei, um sich um den Kern des Besuches zu kümmern: Ein Konsortium unter Führung von General Electrics unterschreibt eine Absichtserklärung für den Bau eines Kraftwerks, Seagate will in ein Joint Venture in Shenzen einsteigen (102 Millionen Dollar). Motorola schloß Verträge über 340 Millionen Dollar zum Bau eines Mobilfunknetzes ab. Schon im Vorfeld der Clinton-Visite wurden zwischen chinesischen und US-Firmen Verträge in Höhe von insgesamt zwei Milliarden Dollar abgeschlossen.