Preußens Gloria

Im Auftrag der brandenburgischen Landesregierung hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa die politische Stimmung in dem Bundesland rund um Berlin untersucht. Das Ergebnis: Ihre stärkste Basis haben neofaschistische Tendenzen bei den 14- bis 30jährigen, bei Arbeitern sowie Selbständigen: 49 Prozent der Arbeiter haben Verständnis für Rechtsradikale, bei jungen Leuten sind es sogar 58 Prozent. Ein Viertel der unter 30jährigen und 23 Prozent der Arbeiter würden Stimmengewinne von Republikanern oder DVU bei der Kommunalwahl im Herbst begrüßen. Geht man von der Zustimmung zu den entsprechenden Parolen aus, so stellen die Arbeiter eine homogenere rechtsradikale Gruppierung dar als die erklärten Anhänger rechtsradikaler Parteien: 71 Prozent der Arbeiter stimmen dem Satz "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" zu, 76 Prozent sind der Meinung: "Ausländer mißbrauchen die Leistungen unseres Sozialsystems". Unter den erklärten Nazi-Fans erreichen diese Parolen nur eine Zustimmung von 67 bzw. 71 Prozent. Zum Glück gibt es in Brandenburg die antifaschistische Partei des Demokratischen Sozialismus. Unter deren Anhängern sind nur 39 Prozent stolz auf ihr Deutschtum, und nur 48 Prozent möchten die Ausländer ein wenig mehr hungern lassen.