Heinz Schewe, Märkische Zeitung Insgesamt-Mahnmal

Die PDS-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat sich für das Holocaust-Denkmals in Berlin ausgesprochen. "Allen links-liberalen KritikerInnen am Mahnmalsprojekt rufen wir zu: Wer das Holocaust-Mahnmal ablehnt, muß die Neue Wache schließen." Partei-Chef Gregor Gysi, der Baustadtrat von Berlin-Mitte, Thomas Flierl, und der Vorsitzende der Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Harald Wolf, unterstützen den Entwurf von Serra/Eisenman. Das Projekt zeichne sich "durch Autonomie und Radikalität aus" und sei "gerade wegen seiner Abstraktheit offen für die Erinnerung an alle Opfer des NS-Völkermordes". Das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas soll nach den Vorstellungen von Gysi, Flierl und Fricke "durch Erweiterung der Widmung zugleich als Denkmal gegen den nationalsozialistischen Völkermord insgesamt" dienen.

Unterdessen forderte SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder eine neue Mahnmal-Debatte, da die Diskussion um das Projekt nie ernsthaft geführt worden sei. Schröder verteidigte die Äußerungen seines designierten Staatsministers für Kultur, Michael Naumann. Er sei mit ihm einer Meinung, daß das Grauen der KZ in den Gedenkstätten am sichtbarsten sei und nicht abstrakt dargestellt werden sollte.