Deutsches Haus

Ein in Berlin lebender schwarzer Franzose und seine Begleiterin sind von DVU-Funktionären beschimpft und angegriffen worden. Die Männer, die als Wahlwerber für ihre Partei unterwegs waren, stoppten das Auto der beiden und griffen sie mit Fußtritten, Schlägen und CS-Gas an. Auf das Haus einer türkischen Familie bei Dresden ist am 15. August ein Brandanschlag verübt worden, bei dem ein elfjähriges Mädchen verletzt wurde. Wie das Sächsische Landeskriminalamt mitteilte, warfen Unbekannte einen Brandsatz in das Einfamilienhaus. Das Feuer konnte durch die Bewohner gelöscht werden. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag und einem Streit zwischen der türkischen und einer deutschen Familie, bei dem am Vortag fünf Türken auf Mitglieder der deutschen Familie eingeschlagen haben sollen. Bei einem Altstadtfest im sächsischen Radeberg lieferten sich am 15. August Asylbewerber und Deutsche eine Massenschlägerei. Zeitweise prügelten sich bis zu hundert Männer, von denen nach Polizeiangaben fünf verletzt wurden. 68 Polizisten waren im Einsatz. Gegen zehn Uhr abends hatten mehrere Asylbewerber zwei deutsche Jugendliche zusammengeschlagen. Daraufhin versammelten sich 25 deutsche Jugendliche, um die Asylbewerber zu verfolgen. Zwei Libyer und ein Algerier wurden vorläufig festgenommen, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch. Im brandenburgischen Fürstenwalde beschimpften am Abend des 15. August rechtsextreme Jugendliche ein kubanisches Ehepaar mit rassistischen Parolen. Die Jugendlichen bewarfen im Anschluß zwei von dem Ehepaar herbeigerufene Polizisten mit Gegenständen. Die beiden Beamten wurden zu Boden gerissen, getreten und schwer verletzt, wie die Polizei in Frankfurt/Oder mitteilte. Eine "Einwanderungswelle" befürchtet die Bundesregierung durch die EU-Osterweiterung. Das Bundesinnenministerium hält es deshalb für erforderlich, die Freizügigkeit für Arbeiter aus osteuropäischen Beitrittsländern für mindestens zwölf bis 15 Jahre einzuschränken. "Alles andere wäre nicht verkraftbar", sagte der Innenstaatssekretär Kurt Schelter der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die effektivste Abwehrmaßnahme sei es, nach der Bundestagswahl die Leistungen für Asylbewerber generell zu kürzen. Die Stadt Osnabrück will ein elfjähriges Zwillingspärchen in die Türkei abschieben. Die beiden Mädchen leben seit drei Jahren bei ihrem Vater in Deutschland, der seit zwei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Anders als bei ihren beiden Brüdern zweifeln die deutschen Behörden das türkische Urteil an, das dem Vater das Sorgerecht zuspricht. Sechs Häftlinge gelang die Flucht aus der Abschiebehaft in Eisenhüttenstadt. Die Polizei konnte die vier Ukrainer und zwei Russen, die in der Nacht zum 21. August geflohen waren, zunächst nicht fassen. Die Wohnung von sechs irakischen Bauarbeitern in Greifswald ist in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche von einer Gruppe von Männern im Alter zwischen 17 und 36 Jahren überfallen worden. Nachdem die Angreifer die Eingangstür eingetreten hatten, verbarrikadierten sich drei Bewohner in der Wohnung, die drei anderen flohen durch ein Fenster. Die Polizei nahm zehn Tatverdächtige fest. Ein orthodoxer Jude, der durch seine traditionelle Kleidung zu erkennen war, wurde bei einem Besuch in Berlin mehrfach angegriffen und beschimpft. In der Nähe des Kudamms wurde er zweimal geschlagen. Die herbeigerufene Polizei griff nicht ein. Passanten beschimpften ihn mit Bemerkungen wie "Jude, Jude" oder "Dich hat Adolf wohl vergessen".