Blutiges Jubiläum

Am 11. September beging man in Chiles Hauptstadt Santiago den 25. Jahrestag des Militärputsches, mit dem der sozialistische Präsident Salvador Allende 1973 von Teilen der Armee unter General Pinochet gestürzt wurde. Während Minister und andere Politiker in einem Gedenkgottesdienst Allendes gedachten und der genehmigte Gedenkmarsch zum Grab Allendes friedlich verlief, kam es an anderen Orten der Stadt zu schweren Auseinandersetzungen. Wasserwerfer, Tränengas, Brandsätze und Barrikaden begleiteten die Zusammenstöße zwischen Polizei und linken Demonstranten sowie Menschenrechtsgruppen. Das Gelände rund um den Regierungspalast wurde von 500 Polizisten bewacht, so daß die Hauptstadt laut einem Beobachter "das Bild einer belagerten Stadt" bot. Das Ergebnis: Drei tote Demonstranten, mehr als 70 Verletzte und über 300 Festnahmen.