Genfer Polizei eifrig und panisch

Am vergangenen Dienstag kam es in Genf erneut zu Hausdurchsuchungen bei Sympathisanten der Peoples Global Action (PGA). Die "weltweite Aktion gegen den Freihandel und die Welthandelsorganisation" hatte im Mai dieses Jahres während der WTO-Konferenz in Genf internationale Proteste koordiniert, die in etwa 35 Städten auf allen Kontinenten stattfanden. Im Anschluß an die Demonstration in Genf war es zu Krawallen gekommen.

Sieben Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen. Die Aktivisten wurden über die Rolle der PGA bei den Krawallen verhört, die Wohnung eines Aktivisten wurde in dessen Abwesenheit durchsucht. Ebenso das Büro des Institut Argent et Societé (IAS), das im Mai 1998 als Pressebüro von PGA diente. Erst Ende August hatte die Genfer Polizei eine Razzia gegen fünfzig Teilnehmer eines Seminars zum Thema "Globalisierung und Widerstand" durchgeführt (Jungle World, Nr. 36/98). Die Aktivisten sehen in den Festnahmen eine Panikreaktion der Genfer Polizei. Diese wolle so angekündigten Protest gegen den "Geneva Business Dialogue" verhindern. Die Internationale Handelskammer organisiert am 23. und 24. September ein Gesprächsforum zwischen Konzernen und hohen Uno-Funktionären.