Kein Frieden im Kongo

Da hatte man sich als Verhandlungsort extra eine der vom Krieg am meisten zerstörten Städte Afrika ausgesucht: Die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba - und dennoch gab es keine Einigung: Am vergangenen Samstag wurden die sogenannten Friedensverhandlungen für die Demokratische Republik Kongo abgebrochen. Weder ein Waffenstillstand noch ein von beiden Seiten geforderten Plan zum Abzug nicht-kongolesischer Truppen kam zustande. Und so reisten die Unterhändler aus Uganda und Ruanda, die mit den aufständischen Truppen unter Führung der politisch-militärischen Rebellenallianz RCD verbündet sind, sowie ihre Kollegen der Pro-Kabila-Allianz aus Zimbabwe, Angola, Namibia und dem Kongo selbst aus Äthopien ab - im Kongo, einem seit drei Wochen de facto gespaltenen Land, geht der Stellungskrieg weiter.

Gegenüber der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), die die Verhandlungen zusammen mit dem Präsidenten Sambias, Frederick Chiluba, geleitet hatte, machte ein Teilnehmer Ugandas das Fehlen von Vertretern der RCD für den Abbruch der Gespräche verantwortlich. Der Ausschluß einer Konfliktpartei habe von vornherein konstruktive Ansätze verhindert.