Schily legt los

Jetzt kommt die große Stunde Otto Schilys. Hatte der SPD-Politiker noch vor der Entscheidung zum Großen Lauschangriff im März dieses Jahres unumwunden die Legalisierung des Abhörens von Rechtsanwaltsbüros, kirchlichen Räumen, Arztpraxen und Redaktionsstuben als gelungenen Kompromiß mit der Union verteidigt, gibt sich Schily heute richtig kämpferisch. Der sozialdemokratische Schattenminister warf Helmut Kohl Realitätsverlust in der Innen- und Rechtspolitik vor. Dabei hatte der Bundeskanzler doch nur gefordert, die Regelung des Großen Lauschangriffs zu verschärfen, damit Rechtsanwaltsbüros, kirchliche Räume, Arztpraxen und Redaktionsstuben abgehört werden dürfen. Auch der Koalitionspartner FDP sprach sich gegen den neuerlichen Vorstoß Kohls aus. Vorerst.