Geduldete Sozialdemokraten in Schweden

Wie die schwedische Sozialdemokratie um Göran Persson in der Ära des Postfordismus eine an nationalstaatlicher Wohlfahrt orientierte Politik betreiben will, wird wohl auch künftig ihr Geheimnis bleiben. Seit der gerade zehn Tage zurückliegenden Parlamentswahl ist zumindest der Anspruch formuliert, an dem sich die sozialdemokratische Minderheitsregierung mit Duldung der Grünen und der von ehemaligen KP-Mitgliedern geprägten Linkspartei abarbeiten muß. Die neue Regierungskonstellation ist dem starken Stimmenverlust der Sozialdemokratie bei gleichzeitigen Gewinnen der Linkspartei geschuldet.

Während Persson nach Jahren rigider Sparpolitik nun den keynesianischen Wohlfahrtsstaat wieder aufwärmen will, prophezeien seine bürgerlichen Gegenspieler, die keine regierungsfähige Koalition zustande bringen konnten, einen vorzeitigen Bruch der labilen Partnerschaft. In der Tat darf man gespannt sein, wie das Regierungsbündnis mit der geplanten Nato- und EU-Mitgliedschaft oder der Einführung des Euro umgehen wird.