Teheran rüstet auf

Den iranischen Kriegsspielen an der afghanischen Grenze könnte bald ein zweiter Schauplatz folgen: Israel. Bei Manövern und Militärparaden stellte Teheran in der vergangenen Woche die Langstreckenrakete Schahab 3 vor, die sowohl Israel als auch US-Stützpunkte in Saudi-Arabien treffen kann. Die Washington Post zitierte den iranischen Marine-General Hassan Barati mit den beschwichtigenden Worten, daß die Langstreckenraketen lediglich zur Verteidigung gegen "imaginäre Feinde" getestet würden. Der iranische Kriegsminister Ali Shamkhani hingegen erklärte, daß der Iran auch weiterhin an der Fortentwicklung der Systeme Schahab 4 und 5 arbeite. Die militärisch ambitionierten Mullahs haben damit die Aufrüstungspolitik des 1979 gestürzten Schahs weit überholt.

Ephrahim Sneh , Abgeordneter der israelischen Knesseth, erklärte nach den Manövern, daß die internationalen Bemühungen, die iranische Aufrüstung zu stoppen, gescheitert seien. Da sich das US-amerikanisch-israelische Raketenabwehrprogramm noch im Entwicklungsstadium befinde, sei Israel durch das iranische Aufrüstungsprogramm besonders bedroht.