Faule Banken

Seit fast einem Jahrzehnt belasten Schulden die japanischen Banken. Viele Finanzinstitute konnten nur mit Tricks den Zusammenbruch verhindern. Jetzt haben Unter- und Oberhaus mehrere Gesetzesentwürfe verabschiedet - zur staatlichen Unterstützung von angeschlagenen Banken. Die Art der Hilfe hängt von der Eigenkapitalquote der Bank ab. Die Entwürfe sehen vor, daß der Staat Vorzugs- oder Stammaktien kauft, um dem Institut zu neuer Liquidität zu verhelfen. Die Bank muß gegebenenfalls ihre Geschäftstätigkeit ändern, Personal abbauen sowie anderweitig Kosten senken und die Dividende kürzen. Überschuldete Banken können unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt oder verstaatlicht werden. 60 Billionen Yen (850 Milliarden Mark) sind für das Programm vorgesehen, die faulen Schulden sollen nach Regierungsschätzung umgerechnet 1,4 Billionen Mark betragen. Der vor zwei Wochen gegenüber Mark und US-Dollar um rund 20 Prozent gestiegene Yen macht es noch unwahrschienlicher, daß der japanische Staat in absehbarer Zeit die Steuern aufbringt, um dieses Vorhaben zu finanzieren.