Wo waren Sie, als das Sparwasser-Tor fiel?

Ich war damals noch ein Kind und lebte in einer kleinen Stadt nicht weit von Tel Aviv. An dieses Spiel erinnere ich mich nicht mehr so genau, obwohl ich es wahrscheinlich gesehen habe, denn ich war damals schon Fußball-Fan.

Mein Großvater war Fußballer, er erklärte mir, wie man kickt, noch bevor ich laufen konnte. Er spielte bei Makkabi Haifa, vorher war er in einem jüdischen Team in Ungarn aktiv gewesen.

Wir mochten die deutschen Mannschaften nicht - vor allem nicht ihren Spielstil, die Art, wie sie kickten, wir bevorzugten eher kreative Teams wie die Niederlande und Brasilien. Die DDR gehörte überdies zum Ostblock, der eine grundsätzliche pro-arabische Haltung einnahm, obwohl die Sowjetunion 1947 in der Uno für den Staat Israel gestimmt hatte.

Heute gehe ich nur noch ganz selten zum Fußball, Makkabi Haifa sehe ich kaum mal an, denn jetzt lebe ich in Tel Aviv. Wenn, dann schaue ich die Spiele nicht mehr live, sondern im Fernsehen an - auch die des israelischen Nationalteams. Die Mannschaft ist leider jedoch überhaupt nicht gut, obwohl Fußball in Israel doch einen ziemlich hohen Stellenwert hat. Wir sind eben ein kleines Land.