Schieß auf den Frieden

Ambitioniert sind sie immer noch, die Separatisten der Kosovo "Befreiungsarmee" UCK. Nicht nur, daß sie mit der Wiederaufnahme ihrer Angriffe auf serbische Polizeistationen letzte Woche einmal mehr unter Beweis stellten, daß sie schießen können. Nein, auch verwalten wollen sie nun noch - und zwar die von ihnen beherrschten Gebiete. Zweck dieser Maßnahme sei es, so die UCK in einer über albanische Medien verbreiteten Erklärung, "die bewaffneten Verbände von der Bürde ziviler Verwaltungsaufgaben in bewohnten Gebieten zu befreien". Hinter der Verwaltung des eigenen Terrors dürfte der Versuch der Skipetaren-Guerilla stehen, die serbische Regierung ebenso wie die Partei des international nicht anerkannten Kosovo-Präsidenten Ibrahim Rugova herauszufordern. Die UCK hat sich bislang geweigert, Rugova anzuerkennen. Ihm wirft sie vor, sich mit weniger, also auch mit einer Autonomie des Kosovo, zufriedenzugeben.

Der französische Verteidigungsminister Alain Richard, stellte indes klar, daß der Verrat des französischen Majors Pierre Bunel zu keiner Zeit die Planungen für Nato-Luftangriffe gegen Jugoslawien gefährdet habe. Bunel sei nicht an Dokumente der Operationsplanung herangekommen, sondern habe nur ein Vorbereitungs-Dokument an jugoslawische Agenten weitergegeben.