Auf der Suche nach Straftaten

In Griechenlands Hauptstadt Athen durchstöberten Polizisten auf Anordnung der dortigen Staatsanwaltschaft vergangene Woche mehrere besetzte Schulen. Wie Staatsanwalt Christos Markogiannakis erklärte, solle mit den Ermittlungen festgestellt werden, ob es während der Mitte November erfolgten Besetzungen zu "strafbaren Handlungen" gekommen sei. In Thessaloniki hingegen, der eigentlichen Hauptstadt der Schulbesetzungen, beschlossen Schulräte und Staatsanwaltschaft, erst alle "pädagogischen Mittel auszuschöpfen", bevor Polizei und Justiz zum Einsatz kommen sollen.

Vergangene Woche befanden sich rund 350 Gymnasien und gymnasiale Oberstufenschulen in Schülerhand. Als Hauptforderung wird immer wieder die Rücknahme eines Bildungsgesetzes genannt, das bis zu 90 Prüfungen für die beiden Jahre der gymnasialen Oberstufe vorsieht. Kritisiert wird das Gesetz in einem Flugblatt der unabhängigen SchülerInnen von Thessaloniki als Versuch, "die Schule in ein straff geführtes Unternehmen" zu verwandeln und somit "der Verwertungslogik der Industriegesellschaft" zu unterwerfen.