DVUREP

Rolf Schlierer hat zwar die Vorstandswahl der rechtsextremen Republikaner (Reps) am 22. November gewonnen - doch als Sieger darf er sich trotzdem nicht fühlen. Wie die konkurrierende Neonazi-Partei DVU zwei Tage später mitteilen konnte, hat deren Vorsitzender Gerhard Frey für die nächsten beiden Landtagswahlen strategische Absprachen mit Schlierer getroffen, "um eine unnötige Konkurrenz zwischen Republikanern und DVU zu vermeiden". Die DVU wird demnach auf eine Kandidatur in Hessen am 7. Februar verzichten; die Reps wollen am 6. Juni in Bremen nicht antreten. Die Absprache entspricht weitgehend einer Forderung, die Schlierers Stellvertreter und innerparteilicher Rivale Christian Käs vertreten hatte. Käs hatte erst in letzter Minute auf dem Parteitag im niederbayerischen Felden-Hinterskirch seine Kampfkandidatur gegen Schlierer zurückgezogen. Der Rep-Vorsitzende hatte bisher einen Kurs der Abgrenzung gegen die Partei des Verlegers der National-Zeitung vertreten. Ob Schlierer nun aus freien Stücken oder auf Druck von Käs in Verhandlungen mit der DVU trat, ist nicht bekannt. "Mit der DVU gibt es keine Absprache und keine Kooperation", ließ er seinen neuen Stellvertreter Johann Gärtner die eigenen Äußerungen dementieren: "Allenfalls die aus Einsicht gewachsene Bereitschaft, die eigenen Kräfte zu bündeln." Diese Einsicht scheint bei den Reps, die bei der Bundestagswahl 1,8 Prozent erreichten, weit verbreitet zu sein: Einer Mitteilung des sächsischen Verfassungsschutzes zufolge arbeiten die Republikaner dort in einzelnen Kreisverbänden bereits an gemeinsamen Listen mit der DVU und der NPD.