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Glücklich sein ohne Arbeit - geht das denn? Die bange Frage hat uns lange bange Frage hat uns lange geplagt, bis wir uns endlich der konkreten Auseinandersetzung stellten. Kurz vor Weihnachten sollte das Treffen mit den Auserwählten steigen, die es schließlich wissen müssen: Eine Delegation der Redaktion wurde losgeschickt, um die "Glücklichen Arbeitslosen" nach dem Leben ohne Job zu fragen. Daraus wurde erstmal nichts.

Warum, kann man sich ja denken. Der vorweihnachtliche Produktionsstreß ließ solche Eskapaden nicht zu, der Termin mußte auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Während der Feiertage ging es dann natürlich auch nicht: Braten essen, Geschenke auspacken, die Lieben besuchen, Braten essen, Kaffee und Kuchen - alle Hände voll zu tun.

Daß es im neuen Jahr besser werden würde, hatte eigentlich keiner ernsthaft erwartet. Wurde es auch nicht. Zunächst hielten uns die Laubsägearbeiten an den neuen Euro-Seiten in Atem, dann mußte ganz konkrete Heimwerkerarbeit geleistet werden: Das langersehnte neue Redaktionszimmer war endlich bezugsfertig, entsprach aber noch nicht ganz unseren Ansprüchen. Wände streichen, Lampen an die Decke, Tische, Stühle und Computer wollten zurechtgezimmert werden.

Viel Zeit zum Luftholen blieb auch danach nicht. Wie immer am Wochenende stürzte unerwartet der Internet-Server ab, unzählige Texte, die per E-Mail unterwegs in die Redaktion waren, verirrten sich an andere Orte der Welt. Kurz danach fiel in Kuba der Strom aus - und damit auch der langerwartete Artikel über Castro und den Euro.

Eigentlich komisch, daß wir die "Glücklichen Arbeitslosen" irgendwann zwischendurch dann doch noch getroffen haben. Lange und intensiv wurde diskutiert, der Arbeitsbegriff heftig kritisiert, Brücken zu anderen Lebensbereichen geschlagen und nach dem Authentischen in der Simulation gesucht. Konkrete Ergebnisse zeichneten sich am Ende des Abends nur schemenhaft ab. Doch eines steht jetzt schon fest: Ein glückliches Leben nach der Arbeit hat etwas mit gutem Essen und gutem Schnaps zu tun. Die Suche nach dem Sinn wird derweil fortgesetzt.