Kein Waffenstillstand in Sierra Leone

Der Krieg um Bodenschätze - v.a. Diamanten, Gold, Bauxit - in Sierra Leone geht trotz eines angeblich am Donnerstag vergangener Woche zwischen Präsident Kabbah und dem inhaftierten Rebellenkommandeur Bockarie vereinbarten Waffenstillstands weiter. Die von Nachbarland Liberia unterstützten Rebellen von der Vereinigten Revolutionären Front (RUF) und ehemalige Soldaten der Armee haben Teile des Ostens der Hauptstadt Freetown eingenommen. Die Regierung wirft ihnen vor, Bewohner der Stadt als menschliche Schutzschilde zu mißbrauchen. Die westafrikanische Interventionstruppe Ecomog griff Stellungen der RUF mit Kampfflugzeugen an, und Großbritannien, die ehemalige Kolonialmacht, entsandte eine Fregatte vor die Küste des westafrikanischen Landes.

Wer die Bodenschätze kontrolliert, kann auf die Schützenhilfe der ausländischen Minengesellschaften zählen. Und die haben, wie die in Sierra Leone abbauende Branch Energy, oft auch reale Schußkraft - vermittelt über Söldnerunternehmen wie die mit Branch Energy verbandelte Executive Outcomes beispielsweise, deren Entlohnung auch in Schürfrechten besteht.