Jelzin contra Skuratow, neue Folge

Rußlands Präsident Boris Jelzin hat eine neue Runde im Machtkampf gegen Generalstaatsanwalt Juri Skuratow eingeläutet. Am Freitag vergangener Woche hat er Skuratow per Erlaß vom Dienst suspendiert, solange gegen diesen wegen Machtmißbrauchs ermittelt wird. Dieses Verfahren gegen Skuratow war am Karfreitagmorgen eingeleitet worden.

Skuratow ermittelt u.a., ob die Tessiner Baufirma Mabetex für die Vergabe von Regierungsaufträgen hohe Kremlbeamte mit Schmiergeldern in Millionenhöhe bestochen hat. Am Gründonnerstag ließ Skuratow das Moskauer Büro der Mabetex durchsuchen. Darüber berichtete Skuratow dem Präsidenten. Der wahre Grund der Entlassung Skuratows, sagte der KP-Abgeodnete Iljuchin, bestehe in einer angeblich von Skuratow an Jelzin weitergegebenen Liste von ausländischen Bankkonten russischer Bürger. Nach Angaben von KP-Chef Sjuganow sollen auf dieser 20 Personen verzeichnet sein, auf deren Schweizer Konten rund 40 Milliarden Dollar lägen. Angeblich seien dies auch Personen aus Jelzins nächster Umgebung.