Geheimdienst-Chef im Knast

Die Licence to Kill ist für Ivan Lexa abgelaufen. Statt im Parlamant sitzt der Ex-Chef des slowakischen Geheimdienst SIS seit letzter Woche im Knast. Nachdem sein ehemaliger Stellvertreter ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte, entzog der Nationalrat dem Parlamentarier der Bewegung für eine Demokratische Slowakei die Immunität. Lexa stand schon seit längerem im Verdacht, persönlich die Entführung von Michal Kovac Junior, dem Sohn des ehemaligen Präsidenten, organisiert zu haben.

Nach neuen Berichten der Untersuchungskommission hat der SIS nicht nur den Hauptzeugen für das Kidnapping kurzerhand in die Luft gesprengt, sondern auch weitere politische Morde geplant. So fanden sich auch der amtierende Premier Mikulas Dzurinda und sein Innenminister Ladislav Pitter auf der Liste für potentielle Attentate. Trotz der schweren Anschuldigungen könnte Lexa schon bald wieder frei kommen. Sein früherer Arbeitgeber, der ehemalige Präsident Vladimir Meciar, ist von der Unschuld des Angeklagten überzeugt. Die Chancen stehen nicht schlecht, daß Meciar die Präsidentschaftswahlen am 15. Mai gewinnen und seinem alten Freund per Amnestiegesetz den Weg zurück ins Parlament eben könnte.