Personalverhandlungen bei der WTO

Eine Woche vor dem Ausscheiden des Generalsekretärs der Welthandelsorganisation WTO, Renato Ruggiero, ist ein Nachfolger immer noch nicht in Sicht - dafür aber eine Führungskrise. Auch in der vergangenen Woche konnte sich der WTO-Rat in Genf auf keinen Kandidaten einigen. Während hauptsächlich die sogenannten Entwicklungsländer den stellvertretenden Premierminister Thailands, Supachai Panitchpakdi, unterstützen, favorisieren die Staaten des Nordens - allen voran die USA und Deutschland - den ehemaligen neuseeländischen Ministerpräsidenten Michael Moore. Dabei wäre die Nominierung Moores schon eine kleine Sensation: Bisher kamen die WTO-Chefs stets aus einem europäischen Industriestaat. Daß nun ein Wunschkandidat des Südens auf den einflußreichen Posten gehievt wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. So weit geht die Liebe zu den ehemaligen Kolonien dann doch nicht.