Anarcho-Kapitalisten

Die britische Labour Party hat sich unter ihrem großen Vorsitzenden Tony Blair weitgehend von ihren sozialstaatlichen Traditionen verabschiedet und sich einer liberalen Wirtschaftspolitik verschrieben. From Welfare to Workfare lautet seitdem das Programm. Jetzt entdecken die konservativen Tories den umgekehrten Weg - sie haben sich für eine Stärkung des öffentlichen Dienstes ausgesprochen. Die Privatwirtschaft habe ihre Grenzen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Peter Lilley in einer von Parteichef William Hague unterstützten Rede.

Die Philosophie der freien Marktwirtschaft dürfe nicht für das ganze konservative Programm stehen, erklärte Lilley. Sonst bestehe die Gefahr, daß die Partei als kaltherzig gelte. Der Glaube, daß die Konservativen den Wohlfahrtsstaat bekämpften, sei heute die "Achilles-Ferse" der Partei. Nur "Anarcho-Kapitalisten" seien der Ansicht, daß die Regeln des freien Marktes auf alle Aspekte des menschlichen Lebens übertragen werden könnten.