Junta gegen Juden

In den Folterräumen hingen Hakenkreuze, Hitler-Portraits und Nazi-Devotionalien. Die Gefolterten sollten gestehen, an einem "internationalen zionistischen Komplott" beteiligt zu sein, oder, ersatzweise, zumindest die Namen der Beteiligten nennen. Vertreter jüdischer Organisationen aus Argentinien haben der spanischen Justiz Anfang vergangener Woche Dokumente über 164 als vermißt geltende Juden, die während der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 spurlos verschwanden, überreicht. Spanische Zeitungen berichteten zudem, daß in diesen neun Jahren insgesamt mehr als 10 000 Juden verschleppt und ermordet wurden, für weitere 350 000 Juden habe es Rettungspläne der jüdischen Gemeinde in Buenos Aires gegeben.