Magdeburg

"Kurz nach halb zehn wollte ich meine Wohnung verlassen, wurde aber schon im Hausflur von den zwei Nazis überfallen. Mit einem kurzen Baseballschläger aus Metall schlugen sie immer wieder auf mich ein. Dabei sagten sie unter anderem: 'Du warst bei der Zecken-Demo. Wir haben dich auf einem Foto erkannt.' Offensichtlich war damit die Antifa-Demo gegen den NPD-Aufmarsch in Magdeburg am 17. April gemeint. Nach Schlägen auf Kopf und Rücken zerrten sie mich die Treppe zu meiner Wohnung hoch, wo sie die Tür aufstießen. Meine beiden anwesenden Freunde schlugen sie ebenfalls zusammen und wechselten sich dabei mit dem Baseballschläger ab. Die ganze Wohnung ist voller Blut." So schildert einer von drei Jugendlichen aus der Punkszene, die am Freitag in Magdeburg von rechtsextremen Skinheads überfallen wurden, den Angriff. Der 19jährige Ronald K. schwebte bei Redaktionsschluß noch in Lebensgefahr. Der sachsen-anhaltinische NPD-Vorsitzende Steffen Hupka veröffentlicht seit Jahren Handlungsanweisungen, wonach sogenannte politische Gegner ausgespäht und angegriffen werden sollen. Auch bei dem Aufmarsch von 900 Neonazis am 17. April in Magdeburg war eine große Anzahl sogenannter Dokumentationstrupps der Anti-Antifa aktiv. An dem NPD-Aufmarsch hatten auch die beiden Angreifer teilgenommen.