Bogotâ bleibt hart gegenüber der ELN

Die Antwort war ein klares "Nein". Die kolumbianische Regierung von Präsident Andrés Pastrana hat im Laufe der vergangenen Woche das Angebot der Guerilla-Organisation ELN, die entführten Geiseln freizulassen und Gespräche aufzunehmen, energisch abgelehnt. Freilassung - ja, Bedingungen erfüllen - nein: so die Position Bogot‡s.

Zwei Bedingungen für die Freilassung einer weiteren Gruppe von Geiseln, die ein detailliertes Kommuniqué der ELN zur Aufnahme der Gespräche hätten überbringen sollen, hatte die Guerilla gestellt: Zum einen die Entmilitarisierung der Gemeinde Monterrey, in der Nähe der Provinzstadt Simit' im Süden der Provinz Bol'var; zum anderen die Aufhebung des Kommunikationsverbots für zwei Führungsmitglieder der ELN, die im Hochsicherheitsgefängnis Itagu' einsitzen. Die Maschine war von einem ELN-Kommando auf dem Wege von Bucaramanga nach Bogot‡ gekidnappt worden. Die 35 sich noch in den Händen der zweitgrößten Guerillaorganisation des Landes befindlichen Geiseln werden im Süden der Provinz Bol'var vermutet. Genau dort, in ihrem wichtigsten Einflußgebiet, möchte die ELN die Gespräche über einen Friedensprozeß mit der Regierung führen, was von dieser jedoch abgelehnt wird.

Darüber hinaus hatte Bogot‡ keine Anstalten gemacht, die anvisierten Gespräche mit der ELN aufzunehmen. Äußerungen von seiten der Streitkräfte, die ELN sei militärisch schwer angeschlagen, hatten den Eindruck verstärkt, daß wenig Interesse an einem Dialog mit ihr bestehe.