Home Story

In der Hofeinfahrt zur Jungle World stinkt es - mit Verlaub - nach Pisse. Bis letzte Verlaub - nach Pisse. Bis letzte Woche war das, anders als in den meisten Häusern der Umgebung, nicht der Fall. Dann kamen die "Sch...-Chaoten" (B.Z.). Und entleerten ihre mit Dosenbier prall gefüllten Blasen genau da, wo wir vorbei müssen, wenn wir mal eben Bier holen gehen.

Trotzdem wollen wir hier nicht in den Chor der Chaoten-Basher einstimmen. Vielmehr sind wir der Meinung, daß sich an diesem Beispiel wieder einmal die grundsätzliche Richtigkeit der horkeimer/adornoschen Universalanalyse zeigt, wonach es kein richtiges Leben im Falschen gibt. Denn jeder, der am lauen ersten Maienabend, das Fünfzig-Pfennig-Stück fest umklammert, auf der Suche nach einer City-Toilette die Lausitzer Straße verlassen wollte, wurde daran gehindert - "durch die massiven Einschüchterungen und Angriffe durch die Polizei" (Antifaschistische Aktion) bzw. durch "die Freundlickeitsoffensive der Berliner Polizei" (FAZ).

Die Freundlichkeitsoffensive zeigte sich am einen Ende der Straße in Form von fünf sogenannten Wannen nebst Besatzung, die nach eigener Auskunft den Auftrag hatten, "hier keinen durchzulassen". Auf der anderen Seite verhinderte eine Polizeisport-Vorführung, bei der fünfzig grüne Männchen wie bei einer Mischung aus Schlagball und Völkerball über ein Kreuzung hin- und herliefen, das ordnungsgemäße Urinieren. Und genau in der Mitte: das Jungle World-Tor. "Für die Geschehnisse im Anschluß an die Demonstration", erklärte die Antifaschistische Aktion Berlin, "trägt die Berliner Polizei die alleinige Verantwortung". Und nur dieses eine Mal können wir der AAB aus ganzem Herzen zustimmen.