Prügel für Öcalans Anwälte

Sechs Anwälte von PKK-Chef Abdullah Öcalan haben von Mißhandlungen durch die türkische Polizei berichtet. Nachdem der Termin für die Verhandlungen gegen Öcalan am vergangenen Freitag im Staatssicherheitsgericht bekanntgegeben wurde, habe sie die Polizei in einem Kleinbus von dem Gerichtsgebäude weggefahren, sagte der Anwalt Zeki Okcuoglu in Ankara. Im Inneren des Wagens seien sie verprügelt und anschließend auf einem Marktplatz der Hauptstadt hinausgeworfen worden. Okcuoglu zeigte Blutergüsse an seinem Arm, ein anderer Anwalt hatte Blutergüsse an seinem Rücken und ein blaues Auge. Die Anwälte legten einen ärztlichen Bericht vor, der die Aussagen bestätigte. Unter diesen Bedingungen sei es nicht möglich, eine solide Verteidigung aufzubauen, erklärte Okcuoglu. Er werde jetzt mit seinen Kollegen die Situation überdenken und dann entscheiden, ob sie sich von dem Fall zurückziehen. Der Prozeß gegen Öcalan wegen Hochverrats soll am 31. Mai in einem Gerichtsgebäude auf der Gefängnisinsel Imrali stattfinden. Der Staatsanwalt fordert die Todesstrafe. Offizielle Vertreter internationaler Organisationen sollen zu dem Verfahren nicht zugelassen werden.