Die Qual der Wahl

Seit dem 1. Mai ist die Welthandelsorganisation WTO juristisch nicht mehr geschäftsfähig, denn sie hat keinen Chef mehr. Die Mitgliedsländer können sich nicht auf einen Nachfolger für Renato Ruggiero einigen. Die beiden Kandidaten, der Neuseeländer Mike Moore und der Thailänder Supachai Panitchpakdi, haben jeweils etwa die Hälfte der Stimmen hinter sich. Moore wird unter anderem von den USA und von Deutschland favorisiert, Japan hätte lieber Supachai als Generalsekretär. Nun haben Anhänger Supachais eine Kampfabstimmung vorgeschlagen. Doch das würde dem Ansehen der WTO schaden, weil ihr Prinzip, alle Entscheidungen im Konsens zu fällen, damit verletzt würde.

Die Gründe für die erbitterte Fehde liegen im dunkeln, denn das Amt des Generalsekretärs hat hauptsächlich eine repräsentative Funktion, und: Marktfundamentalisten sind beide Kandidaten.